→ April

ALEXANDRA POVÒRINA (1885-1963)
Gemälde, Zeichnungen und Collagen

Alexandra Povòrina gehört zu den Kunstschaffenden der sogenannten „verschollenen Generation“. Einer Künstlergeneration, die Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre ein wichtiges, vorwärts weisendes Stadium in ihrer Kunst erreicht hatten und teilweise schon zu den Etablierten zählten. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte den avantgardistischen Entwicklungen jedoch ein abruptes Ende.

Die Ausstellung zeigte eine Auswahl von über 50 Arbeiten Povòrinas aus nahezu allen Schaffensperioden. Den Anfang bildeten die gegenständlich modernen Arbeiten der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Es folgten Werke aus der Experimentierphase mit der Abstraktion in den Zwanzigern bis hin zu abstrakten Ölgemälden, Materialbildern mit Sand sowie Arbeiten auf Papier.
Das Spätwerk repräsentierten die Collagen, die nach 1958 entstanden.

Die in Sankt Petersburg geborene und von 1914 bis Ende der 1920er Jahre in Hamburg lebende Künstlerin zählt zu den wenigen Malerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in ihrem Werk eigenständige Positionen herausarbeiten konnten und offensiv versuchten, sich auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Besonders erfolgreich war Povòrina in den Jahren vor 1933, als sie, vergleichbar mit Willi Baumeister, eine symbolisch geprägte Form der abstrakten Malerei entwickelte. Sowohl Povòrina als auch Baumeister waren Mitglieder der französischen Künstlergruppe „Abstraction-Création“.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen viele Künstler in Deutschland den Weg in die Moderne wieder auf, so auch Povòrina. Schon im Jahr 1945 beteiligte sie sich an der ersten Nachkriegsausstellung der Hamburgischen Sezession, deren Mitglied sie von Anbeginn war. In den Jahren bis zu ihrem Tod war sie auf zahlreichen Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Köln vertreten.

→ Oktober

ELSE WEBER (1893-1994)

Else Weber war befreundet mit namhaften Malerinnen und Malern der Hamburgischen Sezession wie Arnold Fiedler, Erich Hartmann und Gretchen Wohlwill. Bei den Sezessionsausstellungen war Weber als Gast vertreten. Mehrfach stellte sie zudem in der Künstlerinnenvereinigung GEDOK aus, deren Mitglied sie war und wo sie unter anderem 1984 und zuletzt 1993 Einzelausstellungen hatte. Am 25. Februar 1994 starb sie hundertjährig in Hamburg.

Charakteristisch für Webers Werk sind Figuren- und Porträtbilder. Daneben nehmen ihre Landschaftsdarstellungen eine wichtige Stellung im Gesamtwerk ein. Sie sind durch ihre Leidenschaft fürs Reisen – häufig auf Frachtschiffen – geprägt. Ihre Bilder zeichnen sich durch einen schwungvollen Pinselstrich aus, der oftmals von einer intensiv leuchtenden Farbigkeit getragen wird.

Die Ausstellung erfolgte in Kooperation mit der Martha-Pulvermacher-Stiftung.

Weitere Veranstaltungen und Kooperationsausstellungen:

Ausstellung im Kunstraum Falkenstein:
Ingeborg Sello – Menschenbilder. Photographien der 50er bis 70er Jahre
Laufzeit: 26.03.06 bis Mai

Künstlerhaus-Fest: Freitag, 29.10.06, ab 16.00